THE HYDROGEN AND
FUEL CELL CENTER

Wasserstoffbetankungen für Heavy-Duty-Anwendungen mit sehr hohem Durchfluss

Wasserstoff in großen Mengen schnell vertanken – diese Anforderung wird immer häufiger gestellt. Wie funktioniert dieser Prozess effizient und sicher? Wie müssen die Komponenten hierfür aussehen? Diesen Themen geht das ZBT mit neun Partnern im Rahmen eines neuen EU-Projekts nach.

Auf dem Wasserstoff-Testfeld des ZBT wird im Rahmen von RHeaDHy eine Wasserstofftankstelle zu Testzwecken und zur Validierung des Betankungsstrangs aufgebaut.

Nicht nur auf EU-Ebene wird die Dekarbonisierung des Frachttransports immer lauter gefordert. In dem kürzlich gestarteten EU-Förderprojekt „RHeaDHy“ wird dieser Prozess durch die Entwicklung einer hochleistungsfähigen Wasserstofftankstelle unterstützt. RHeaDHy hat das Ziel, neue Betankungsprotokolle, die eine Betankung von 100 kg Wasserstoff in 10 Minuten erlauben, vollständig zu implementieren und zu validieren.

Die Projektpartner designen und bauen einen Betankungsstrang für 70-MPa-Wasserstoff-Anwendungen (z.B. für LKW). Zur Erfüllung der Massenstrom-Anforderungen von 170 g/s im Mittel (ca. 300 g/s im Peak) werden die hierfür derzeit fehlenden Schlüsselkomponenten entwickelt. Die besondere Vorgehensweise in RHeaDHy garantiert ein optimiertes Komponenten- und Dispenserdesign, indem das Konsortium mit führenden Partnern zur Herstellung aller Komponenten besetzt ist.

In den kommenden zwei Jahren werden die Komponenten und der Betankungsstrang designt, entwickelt sowie gebaut, sodass eine mindestens anderthalbjährige Testkampagne möglich ist. In Deutschland und Frankreich werden zwei Testtankstellen aufgebaut, um zwei ebenfalls zu bauende LKW-Tanksysteme zu testen und die Betankungsprotokolle auf groß skalierten Systemen zu validieren. Auf deutscher Seite wird das ZBT den neu entwickelten Betankungsstrang auf seinem Wasserstoff-Testfeld installieren und Tests durchführen.

Dies ermöglicht einen optimalen Kompromiss zwischen Beschränkungen durch die Anordnung der einzelnen Komponenten und den realen Fahrzeugbeschränkungen. Die neu zu implementierenden Betankungsprotokolle basieren auf vorhergehenden Projekten (PRHYDE) sowie Standardisierungsarbeit. Sie beinhalten Berechnungen von Betankungsparametern, die sich auf den spezifischen Fahrzeugtank beziehen und von Hunderten Simulationen abgeleitet werden.

Die in RHeaDHy erzielten Ergebnisse werden dazu beitragen, Feedback der realen Prozesse in Normungsgremien einfließen zu lassen und neue Standards für Betankungskomponenten und Betankungsprotokolle zu etablieren. RHeaDHy wird dabei helfen, den Markt für Heavy-Duty-Wasserstoffanwendungen zu öffnen, indem ein weitreichendes Wasserstofftankstellennetzwerk auf Basis der europäischen Ambitionen für alternative Kraftstoffe ermöglicht wird.

Start: 1. Februar 2023
Laufzeit: 4 Jahre
Konsortium: Engie, Hydrogen-Refueling-Solutions, ZBT, Engie Energie Services, Emerson Process Management Flow, Tescom Europe, Alfa Laval Vicarb, Lauda Dr. R. Wobser, Faurecia Systemes D'echappement, Benkei
Förderung: Clean Hydrogen Partnership, European Partnership
Details: https://cordis.europa.eu/project/id/101101443

Ansprechpartner im ZBT:
Lukas Willmeroth
Tel.: +49 203 7598-2190
E-Mail: l.willmeroth(at)zbt.de