Das ambitionierte CleanH2shipping-Projekt bringt Häfen, europäische Forschungseinrichtungen, Technologieanbieter und einen Schiffseigner zusammen, um ein tragfähiges Wasserstoff-Ökosystem für Binnenschiffe auf dem Rhein zu entwickeln und umzusetzen. Das Potenzial von Binnenschiffen mit Brennstoffzellenantrieb wird auf einer Strecke zwischen Rotterdam und Duisburg demonstriert. Die Vision des Projekts geht über eine reine Demonstration hinaus: Es soll eine breite Akzeptanz in ganz Europa und darüber hinaus geschaffen werden.
Im Gegensatz zu landbasierten Wasserstoffanwendungen für Fahrzeuge müssen bei einem H2-Ökosystem für Schiffe mehrere internationale Vorschriften berücksichtigt werden. Die für den Schiffsbetrieb benötigten Wasserstoffmengen sind erheblich größer als bei Straßenfahrzeugen und erfordern umfangreichere Regelungen.
Für eine großflächige Einführung von Wasserstoff benötigen Schiffbauer, Häfen, Schiffseigner und Logistikanbieter klare Rahmenbedingungen, bevor sie sich auf eine neue Technologie festlegen. Eine weitere große Herausforderung sind die hohen Investitionskosten für Produktions- und Hafeninfrastruktur sowie die hohen Betriebskosten für wasserstoffbetriebene Schiffe.
Um die Vision des wasserstoffbetriebenen Schiffsverkehrs zu realisieren, arbeitet CleanH2shipping mit politischen Entscheidungsträgern und Behörden zusammen, um sich für harmonisierte Vorschriften einzusetzen, die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu demonstrieren und eine Blaupause für weitere europäischen Häfen und Schiffe zu erstellen. Innovative, austauschbare Wasserstoff-Tankcontainer, sogenannte „H2Tank-Tainer“, werden eingesetzt, wodurch Investitionen in Hafeninfrastruktur entfallen. Die Demonstration erfolgt mit dem 610-TEU-Binnenschiff Letitia, das sich in der Endphase des Baus befindet und mit einem 1,2-MW-Brennstoffzellen-Hauptantriebssystem ausgestattet wird – ein Beispiel für nachhaltige Schifffahrt.
Weitere Standardisierung, Effizienzsteigerungen, Skalierung und KI-basierte Containerlogistik werden die Investitions- (CAPEX) und Betriebskosten (OPEX) weiter senken, um ein H2-Ökosystem aufzubauen. Mit dem Ziel, die Grundlage für ein H2-Ökosystem in und um europäische Häfen zu legen, kann dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der „Fit for 55“-Ziele leisten und die CO2-Emissionen deutlich reduzieren.
Förderung: Hydrogen Europe
Fördernummer: 101192306
Partner:
- Universita di Pisa
- Argo-Anleg GmbH
- Commissariat al Energie Atomique et aux Energies Alternatives
- Duisburger Hafen AG
- EURA AG
- MTS Duisburg GmbH
- Autorita di Sistema Portuale Del Mar TIRRENO SETTENTRIONALE
- ZBT - Zentrum für BrennstoffzellenTechnik
- DeltaPort GmbH & Co. KG
- North Sea Port
Projektstart: 1. April 2025
Projektdauer: 3 Jahre
Kontakt: Georg Dura